Doch das ist gar nicht so einfach, denn Startzeiten gibt es nur für viel Geld und gute Beziehungen - oder aber man wartet, bis man bei der täglichen Verlosung (!) der Startzeiten gewinnt... Und auch sonst ist nicht viel Normales an diesem windigen, sandigen Stück Wiese direkt am Meer. – (Auch und gerade für Nicht-Golfer empfohlen!)
Beim Neuaufbau dieser Website habe ich sie wiederentdeckt: die Reportage vom schottischen St. Andrews, dem Mekka der Golfer. In einer Serie von Bildtexten beschreibt sie den ganz normalen Wahnsinn auf dem wohl berühmtesten Golfplatz der Welt, auf dem jeder, der den Schläger schwingt, einmal gewesen sein will.
Doch das ist gar nicht so einfach, denn Startzeiten gibt es nur für viel Geld und gute Beziehungen - oder aber man wartet, bis man bei der täglichen Verlosung (!) der Startzeiten gewinnt... Und auch sonst ist nicht viel Normales an diesem windigen, sandigen Stück Wiese direkt am Meer. – (Auch und gerade für Nicht-Golfer empfohlen!) Regt sich eigentlich noch jemand über japanische Touristen auf? Ich meine die mit den ewigen Kameras vor dem Gesicht? Das war doch immer ein Thema: „Den ganzen Tag fotografieren die nur! Stän-dig! Je-der!...“
Inzwischen sind wir fast alle zu Japanern geworden, rein fotomäßig: Keine Familienfeier, kein Sportfest, kein Kindergeburtstag, wo nicht 9 von 10 Leuten eine Digitalknipse in die Luft recken. Was machen die eigentlich mit all den Bildern?, frage ich mich - oder besser gesagt: was mache ich mit all den Bildern, denn ich selber bin ja genau so? Auf Flickr stellen? - Nur eine Träne im Ozean. Foto-Community? - Viel zu viel, interessiert keinen mehr. Eigene Website? - Naja, ein Versuch. In depressiven Momenten kommt mir mein 40.000-Bilder-Archiv so sinnvoll vor wie gesammelte Kronkorken oder Nutella-Bildchen von der Fußball-WM. Was die Japaner mit den Bildern machen, habe ich jetzt übrigens verstanden. Das war vor dem Schloss in Versailles: Während ich noch völlig überwältigt von Gold-orgiastischer Pracht und Herrlichkeit nach fotogenen Perspektiven ringe, ist eine Gruppe kleiner japanischer Mädchen dabei, mit hochgestemmten iPads wild fuchtelnd die Szene abzulichten. Nur um sich gleich anschließend mit viel Gegacker gegenseitig die verrückten Schüsse vorzuführen. Und - ich kann's kaum fassen - gleich anschließend löschen sie die Bilder wieder, eins nach dem anderen! Haben die einen Spaß! Sonnenkönig hin oder her - völlig wurscht, der gemeinsame Fotospaß ist es, der ihnen als Erlebnis bleiben wird! Und nicht etwa mit Photoshop ziselierte, in Lightroom katalogisierte Edel-Lichbilder. Soviel zur Fotografie von heute. Von wegen Datenbank... |
Über den AutorAngefangen habe ich als neugieriges Kind mit einer Kamera aus dem "Kosmos"-Baukasten „Der kleine Fotomann“. Bald darauf strapazierte ich den Teppichboden der elterlichen Wohnung mit meinen Dunkelkammer-Experimenten. Heute fotografiere ich digital mit einer Canon EOS 5D, einer Sony NEX6 und - Foto-Fundamentalisten mal wegschauen! - einem iPhone. Archives |