Das Kameralein mit dem Stecknadelkopf-Objektiv habe ich nie so richtig ernst genommen. Ein Fotoapparat in einem Telefon (an-die-Stirn-tipp)! Jahrzehntelang vertraute ich auf kiloschwere Blöcke aus Glas und Metall, an denen man kraftvoll herumschrauben konnte. Dann wurde ich fauler und älter und ließ den Schubkarren mit der Ausrüstung auch gerne mal zu Hause.
Denn inzwischen gehörte das iPhone zu meinem Alltag und lief immer brav mit in der Hosentasche. Und siehe da: plötzlich gab es jede Menge Motive! Nämlich die, bei denen der Fotokoffer gerade daheim lag. Die feste Brennweite vereinfacht dabei das Fotografenleben auf rigide Weise: wo nix zu verstellen ist, gibt es auch keine Grübeleien über Weitwinkel und/oder/vielleichtdochnicht Teleobjektive.
Eines Tages ging ich auf Wanderschaft durch die Dolomiten. Der Bergführer wollte nur 7 Kilo Rucksackgewicht pro Mensch zulassen. Meine Kameraausrüstung wollte er noch nicht mal wiegen, so "geht gar nicht" war das... Das war der Moment des iPhones: Man geht nicht in die Knie unter seinem Gewicht und vor allem: man kann damit Aufnahmen machen, ohne stehenzubleiben und die „Seilschaft“ aufzuhalten.
Als die Bilder auf der Website standen, wollte es keiner glauben: ja, doch, das sind Telefon-Fotos. Ja, alle. Auch die Panoramen. Und fast alle im Gehen aufgenommen – Wahnsinn, oder?: hier!